Die Zukunft der Schulsozialarbeit in Duisburg ist in Gefahr. Aufgrund von Personalkostensteigerungen sehen sich die Träger gezwungen, Stellen abzubauen. Aus diesem Grund hat Oberbürgermeister Sören Link die zuständige Schulministerin Dorothee Feller angeschrieben und dringend um eine Anpassung der Zuwendungen gebeten. Die Antwort ist ernüchternd: „Kostensteigerungen, z.B. durch Tariferhöhungen, ziehen nicht automatisch eine Erhöhung der Unterstützungsfinanzierung durch das Land an die Kommunen nach sich.“

Die SPD-Fraktion im Stadtrat zeigt sich fassungslos. „Wir fühlen uns von der schwarz-grünen Landesregierung im Stich gelassen. Die so wichtige Schulsozialarbeit kann unter diesen Umständen nicht in der bisherigen Form weitergeführt werden. Die Träger fangen bereits an, Stellen abzubauen. Das ist unerträglich“, so Edeltraud Klabuhn, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion.

Aktuell gibt es 46 Stellen an 53 Grund- und Förderschulen. Jedoch lassen sich rechnerisch gerade einmal 36 Stellen aus den Fördermitteln des Landes finanzieren. Durch den Abbau von Stellen wird zukünftig keine Schulsozialarbeit mehr in den Grundschulen Marienstraße, Am Park, Henriettenstraße, Jägerstraße, Nombericher Straße, Kantstraße und Wanheim stattfinden. Damit sind vor allem Schulen in Stadtteilen mit besonderen Herausforderungen betroffen.

„Die Schulsozialarbeit steht an weiteren Schulen vor dem Aus, wenn nicht jetzt gehandelt wird. Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Schulsozialarbeit in Duisburg zu retten. Wir müssen im Rahmen der nächsten Haushaltsberatungen darüber diskutieren, welchen Beitrag wir als Stadt leisten können. Wir als SPD-Fraktion werden uns dafür stark machen, sofern es im nächsten Haushalt entsprechende Spielräume dafür gibt. Wenn die präventive Schulsozialarbeit heute reduziert wird, verursacht dies deutliche Mehrkosten in der Zukunft“, so Jürgen Edel, Vorsitzender des Schulausschusses.

Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter unterstützen Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern in ihrem Alltag und in ihrer Entwicklung, insbesondere im Lebensraum Schule. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Ausgleich individueller und gesellschaftlicher Benachteiligungen, zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung sowie zur Berufsfähigkeit.