-SPD-Fraktion kritisiert den Inklusionserlass des Landes NRW-

Seit Mitte Oktober 2018 liegt der Stadt Duisburg der Runderlass des Schulministeriums zur „Neuausrichtung der Inklusion in den öffentlichen allgemeinbildenden weiterführenden Schulen“ vor. „Grundsätzlich begrüßen wir die Forderung des inklusiven Lernens in Schulen. Menschen mit besonderem Förderbedarf haben ein Recht auf Teilhabe an unserer Gesellschaft. Der Kritik der Schulen schließen wir uns aber ausdrücklich an. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, müssen erst einmal die entsprechenden personellen, räumlichen und sachlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Schon jetzt herrscht ein erheblicher Mangel an sonderpädagogischen Lehrkräften. Außerdem werden Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer zum Thema Inklusion nicht in ausreichendem Maße angeboten“, macht Benedikt Falszewski, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion deutlich.

Der Erlass gilt bereits zum Schuljahr 2019/2020. Ziel soll es sein, Schulstandorte auszuwählen, welche sich auf die Umsetzung der Inklusion an Schulen spezialisieren. Diese Schulen sollen im weiteren Verlauf besondere Unterstützung des Landes erhalten. Es sollen Schulen ausgewählt werden, die bereits Erfahrungen mit Gemeinsamen Lernen vorzuweisen haben. Eine entsprechende Vorlage, mit ausgewählten Schulen, wurde am 06. Mai 2019 im Rat der Stadt Duisburg beschlossen.

Die SPD-Fraktion hat dem Inklusionserlass nur zugestimmt, da eine Ablehnung erhebliche Auswirkungen auf die personelle Ausstattung der Schulen gehabt hätte, an denen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet werden sollen. Für das kommende Schuljahr wurden bereits 175 Kinder an 14 Schulen angenommen. Zusätzliche Lehrerstellen hätte es seitens des Landes nicht gegeben, sofern der Ratsbeschluss nicht gefasst worden wäre.

„Wir werden Inklusion nicht auf dem Rücken der Kinder austragen. Deshalb kam für uns eine Ablehnung des Beschlusses nicht in Frage. Die Landesregierung muss aber endlich handeln und unsere Schulen insbesondere personell besser aufstellen“, so Falszewski abschließend.