Wir ziehen Bilanz: Gemeinsam Spiele spielen, diskutieren, die Welt entdecken: Jugendtreffs schaffen nicht nur soziale Verbindungen unter Jugendlichen, sondern bereiten sie auch auf aktive Rollen in der Gesellschaft vor. Wie das genau funktioniert und warum eine Förderung dieser Arbeit so essenziell ist, erzählt Yannik Form, Vorstandsreferent des Duisburger Jugendrings.
Jugendliche erlangen politisches Verständnis
„Die Jugendarbeit ist ein elementarer Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung und geht weit über eine reine Beschäftigung hinaus“, erzählt Yannik Form. Der 26-jährige Student der Politikwissenschaft engagiert sich als Vorstandsreferent beim Jugendring Duisburg und ist unter anderem auch als Vorsitzender im Bund der Deutschen Katholischen Jugend aktiv. Vor allem Softskills würden die Jugendlichen in den Treffs lernen: Verlässlichkeit, Argumentationsfähigkeit und Zusammenarbeit in der Gruppe. „Unsere Arbeit ist aber auch enorm wichtig, um Jugendlichen demokratische Prozesse näherzubringen“, so Form. Zum Beispiel hätten die Kinder und Jugendlichen bei den Pfadfindern der Katholischen Jugend mehr Stimmrecht als Erwachsene. Sie lernen, dass sie etwas mit ihrer Stimme bewirken können. „Noch aktiver erfahren sie dies beim Projekt ‚Junge Politik Duisburg‘.“ Das Projekt des Jugendrings wurde auf Antrag der SPD-Ratsfraktion auf den Weg gebracht. Ziel ist es, politisches Verständnis für die Abläufe in der Kommune zu erlangen, sodass die Jugendlichen fähig werden, ihre Interessen eigenständig zu vertreten. Form: „Das Projekt ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung der Jugendlichen. Auch die Stadt profitiert vom Mitwirken, denn die junge Generation ist Experte in ihrem Lebensumfeld.“
Keine Arbeit ohne Förderung möglich
Wichtig bei alldem ist jedoch die richtige Förderung. „Wir werden über verschiedene Töpfe unterstützt. Ein großer Teil kommt von der Kommune. Ohne Förderung würde die Arbeit unseres Dachverbandes komplett wegbrechen.“ Auch die Arbeit der ehrenamtlichen Gruppenleiter vor Ort wäre nicht gesichert. „Da geht es um ganz banale Sachen wie Miete, Strom oder Wasser. Wenn man das Geld dafür nicht hat, ist es schwierig, das umzusetzen. Deshalb freuen wir uns, dass die Mittel erhöht wurden.“ Besonders wichtig war dabei auch die Erhöhung der Förderung für die Ferienzeiten, die die Jugendverbände regelmäßig veranstalten. Durch mehr Gelder ist es den Organisatoren möglich gewesen, den individuellen Kostenbeitrag der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen zu senken. „So erreichen wir auch Kinder aus finanziell schlecht gestellten Familien“, so Form. „Das Geld soll keine Rolle spielen, wenn sie sich zusammen mit Jugendlichen austauschen und lernen wollen, sich für ihre eigenen Interessen starkzumachen.“