Die SPD-Ratsfraktion Duisburg beantragt in der nächsten Ratssitzung (06. Mai 2019) die kommunale Einführung einer Impfpflicht für alle Duisburger Kinder zu prüfen. Sie reagiert damit auf die Zahl der Masernerkrankten in Duisburg, welche in den letzten Jahren im deutschlandweiten Vergleich sehr hoch war.

„Bisherige Beratungsangebote und Vorsorgeuntersuchungen an Duisburger Grundschulen reichen aus unserer Sicht nicht aus, um alle Kinder in Duisburg ausreichend zu schützen“, erläutert Andrea-Demming Rosenberg, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales und Gesundheit. „Wir plädieren daher für die Einführung einer kommunalen Impfpflicht. Wir möchten für alle Kinder einen hinreichenden Impfschutz gewährleisten.“

Aus Sicht der SPD-Fraktion sollte ein Nachweis über eine vollständige Impfung erbracht werden, bevor ein Kind in einer staatlich finanzierten Betreuungseinrichtung aufgenommen wird. So können auch Kinder besser geschützt werden, bei denen eine Impfung aus medizinischen Gründen nachweislich nicht möglich ist.

„Besonders im Duisburger Norden ist die Impfquote zu gering“, berichtet Ellen Pflug, jugendpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Ratsfraktion. „Als Träger der städtischen Kindertageseinrichtungen sind wir dafür verantwortlich, jegliche gesundheitliche Risiken für alle Kinder zu minimieren. Dieser Verantwortung kommen wir mit einer Impfpflicht nach.“

Bei Masern handelt es sich um eine Virusinfektion mit teilweise schwerwiegenden, oft erst nach Jahren der Erkrankung auftretenden Folgen. Durch eine konsequente Durchführung von Impfungen ist ein Rückgang der Zahl der Masererkrankungen zu erwarten. Eine Impfplicht sollte sich nach Möglichkeit aber nicht nur auf Masernimpfungen beschränken. Ziel muss es sein, die Impfquote auch bei anderen hochansteckenden Krankheiten zu verbessern.

In erster Instanz soll geprüft werden, ob die Einführung einer kommunalen Impfpflicht möglich ist. Sollte dies auf kommunaler Ebene nicht möglich sein, ist eine entsprechende einheitliche Regelung auf Landes- oder Bundesebene anzustreben. „Eine bundeseinheitliche Regelung würden wir bevorzugen“, so Angelika Wagner, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. „Wir warten jedoch nicht länger bis der Bund reagiert, sondern arbeiten daran, bereits auf kommunaler Ebene eine Lösung zu finden.“