Vor einigen Jahren wurde das Zentrum für Erinnerungskultur gegründet. Es hat bereits einen festen Platz in Duisburg. Nun soll das Gebäudeensemble aus Kultur- und Stadthistorischem Museum, Stadtarchiv und Zentrum für Erinnerungskultur am Johannes-Corputius-Platz 1 zusammen weiterentwickelt und durch eine Dauerausstellung ergänzt werden.
Denkstätte und Lernort
Das Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie (ZfE) hat nach einem von uns initiierten Beschluss des Stadtrates 2014 seine Arbeit aufgenommen. Es erinnert an die nationalsozialistische Vergangenheit Duisburgs. Zunächst wurde mit der „DenkStätte“ ein außerschulischer Lernort im Gebäude des Stadtarchivs geschaffen. In Zusammenarbeit mit Duisburger Schulen wurde ein pädagogisches Angebot zu Schwerpunktthemen der NS-Geschichte entwickelt. Danach hat sich das Zentrum mit der Ausstellung „Jüdisches Leben in Duisburg“ einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Neue Dauerausstellung geplant
Zurzeit wird eine Dauerausstellung des Zentrums für Erinnerungskultur mit dem Arbeitstitel „Der Nationalsozialismus und die Stadtgesellschaften“ entwickelt. Sie soll in den Räumlichkeiten des früheren Museum Stadt Königsberg ausgestellt werden und in die stadtgeschichtliche Ausstellung im Kultur- und Stadthistorischem Museum integriert werden. Mit dieser Dauerausstellung sichert sich das Zentrum eine dauerhafte Präsenz in der Öffentlichkeit und in der Geschichtslandschaft Duisburgs. Für die Ausstellung wird zudem eine neue Eingangssituation geschaffen und der Ausstellungsbereich wird mit einer Belüftungsanlage ausgestattet.
Aussicht auf Fördermittel
Die Dauerausstellung ist Voraussetzung für eine Vollmitgliedschaft des Zentrums für Erinnerungskultur im „Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW“. Mit dieser Mitgliedschaft ergibt sich die Möglichkeit, Fördermittel des Landes für spätere Projekte zu erhalten.
Mehr Räumlichkeiten
Auf Grund der Verlagerung der Sammlung Königsberg in das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg sind nicht nur Ausstellungsräume, sondern auch Räumlichkeiten im Verwaltungstrakt des ehemaligen Museum Stadt Königsberg frei geworden. Hier sollen neue Büro- und Besprechungsräume, barrierefreie Sanitäranlagen sowie Technik- und Lagerräume für das Zentrum für Erinnerungskultur geschaffen werden.
Gegen Bedrohungen der Demokratie und Menschenrechte
Wir freuen uns, dass die wichtige Arbeit des Zentrums für Erinnerungskultur mit der baulichen und inhaltlichen Erweiterung unterstützt und intensiviert wird. Erfahrungen aus der Geschichte sollen uns dabei helfen, auch aktuelle Bedrohungen der Demokratie und der Menschenrechte zu erkennen und uns dagegen zu stellen. Wir sind eine Stadtgesellschaft und halten zusammen.
Von Udo Vohl