Mit neu gewonnenen finanziellen Spielräumen haben wir uns vorgenommen, vorausschauend zu investieren. Mit einem langfristigen Plan für die nächsten mindestens zehn Jahren werden wir nun Schwerpunkte für die großen Verkehrsprojekte in Duisburg festlegen. Ziel dabei ist, Straßen und Brücken instand zu halten, die Fortbewegung mit Straßenbahnen und Fahrrädern attraktiver zu machen sowie die Duisburgerinnen und Duisburger in den Wohngebieten vom Schwerlastverkehr zu entlasten.

Neubau der Gaterwegbrücke

Die Gaterwegbrücke wird ab Juli für eine Lebensdauer von 12 Jahren letztmalig saniert. Anschließend ist ein Ersatzneubau erforderlich. Aufgrund der besonderen Lage über mehrere Gleisanlagen, erhöhtem Abstimmungsbedarf und der großen verkehrlichen Bedeutung muss mit der Planung eines Neubaus bereits begonnen werden. Aus diesem Grund wird dem Projekt höchste Priorität eingeräumt.

Ersatzneubau der Brücke der Solidarität mit Schienen

Das bedeutsamste Infrastrukturprojekt wird langfristig der Ersatzneubau der Brücke der Solidarität. Der in absehbarer Zeit notwendig werdende Neubau soll als Chance genutzt werden, die neue Brücke mit Schienen zu planen und angemessene Wege für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Damit wird eine Anbindung von Rheinhausen und Homberg an das Duisburger Straßenbahnnetz möglich und es entsteht eine attraktive Verbindung zur Innenstadt.

Fertigstellung der Logistikdiagonale

Darüber hinaus spielt die Brücke der Solidarität eine wesentliche Rolle beim Logistikverkehr. Sie gehört zur Logistikdiagonale von der A57 zum Logport I, über die Brücke der Solidarität und über die Ortsumgehung Hochfeld (Rudolf-Schock-Straße) und das Marientor. Diese Verbindung soll mit hoher Priorität fertiggestellt werden. Damit erhält der Schwerlastverkehr eine leistungsfähige und zeitsparende Wegeverbindung, die weitestgehend keine Wohngebiete und Erholungsräume beeinträchtigt. Damit werden die Duisburgerinnen und Duisburger vom LKW-Verkehr entlastet.

Umgestaltung des Marientors

Das Marientor hat als Verkehrsknotenpunkt eine herausragende Bedeutung für den innerstädtischen Verkehr und den Logistikverkehr. Darüber hinaus soll der Radschnellweg RS1 mittelfristig in den Knotenpunkt integriert werden. Aus diesen Gründen soll das Marientor als Priorität 2 so umgestaltet werden, dass der Logistikverkehr und der innerstädtische Verkehr getrennt werden und eine gefahrlose Radwegeführung möglich ist.

Fertigstellung der Ortsumgehung Hochfeld

Priorität 3 erhält der zweite Bauabschnitt der Ortsumgehung Hochfeld. Durch den Bau der Verbindung zwischen Rudolf-Schock-Straße und Am Brink wird die Duisburger Logistikdiagonale vervollständigt. Damit werden die Wohn- und Erholungsflächen in Hochfeld entlastet sowie der Kernbereich um die Rheinhauser Straße und Karl-Jarres-Straße vom LKW-Verkehr befreit.

Sanierung und Neubauten von Duisburger Brücken

In der Prioritätenliste befinden sich darüber hinaus insbesondere Brückensanierungen und -neubauten. Dazu gehören der Neubau der Hubbrücke Schwanentor über den Innenhafen (Prio 5), der Klappbrücke Marientor über den Innenhafen (Prio 8), der Straßenbrücke über den Dickelsbach im Zuge der Wedauer Straße (Prio 10) und im Zuge der Wacholderstraße (Prio 13), der Thyssenbrücke (Prio 11), der Friedrich-Ebert-Brücke (Prio 12) sowie der Straßenbrücken über den Angerbach im Zuge der Straße „Am Heidberg“ (Prio 14) und im Zuge der Mündelheimer Straße (Prio 15). Saniert werden sollen die Straßenbrücke über den Eisenbahnhafen in Ruhrort im Zuge der Dammstraße (Prio 6) sowie die Hubbrücke Walsum (Prio 7).

Bau von Radschnellwegen

Einen weiteren Schwerpunkt legen wir auf den Bau von Radschnellwegen. Zur Internationalen Gartenausstellung (IGA 2027) soll der Radschnellweg von der Südspitze der Duisburger Dünen bis zum RheinPark (Prio 4) fertiggestellt werden und im Zuge des Ausbaus der A59 soll ein autobahnparalleler Schnellradweg zwischen der Innenstadt und dem Stadtkern Hamborn (Prio 16) gebaut werden. Schließlich soll der Radschnellweg RS 1 von der Stadtgrenze Mülheim an der Ruhr über den Knoten Marientor und die Neuenkamper Brücke bis zur Stadtgrenze Moers (Prio 17) gebaut werden.

Osttangente wird nicht weiterverfolgt

Für die Verlängerung der Osttangente zeichnen sich auf der Grundlage der vorliegenden Machbarkeitsstudie aus der Landesregierung keine realisierbaren Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten ab. Sie soll unter den gegebenen Rahmenbedingungen daher aktuell nicht weiterverfolgt werden. Stattdessen ist die Fertigstellung der Logistikdiagonale nach sorgfältigen Untersuchungen für die Führung des Logistikverkehrs sinnvoller.

von Bruno Sagurna