Sprache ist für uns der Schlüssel für individuelle Bildung, soziale Integration, gesellschaftliche Entwicklung und kulturelle Teilhabe. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der letzten Jahre wurde der Einsatz der kommunalen Sprachfördergelder jetzt neu bewertet. Die Stadt reagiert damit auf neue Herausforderungen, beispielsweise im Bereich der Zuwanderung. Dies unterstützen wir als SPD-Fraktion ausdrücklich. Die Bildungsregion Duisburg hat jetzt erstmalig Leitlinien zur Sprachförderung erarbeitet und vorgelegt, die alle Lebensphasen der Bildungsbiographie berücksichtigen. Aus dem städtischen Haushalt werden in diesem Jahr Sprachfördermaßnahmen in Höhe von 2,55 Millionen Euro finanziert. Zusammen mit Geldern von Land und Bund werden insgesamt Maßnahmen in Höhe von ca. 6,5 Millionen Euro gefördert.

Neuausrichtung der Sprachförderung in Duisburg

Die Neustrukturierung der kommunalen Sprachfördergelder berücksichtigt, dass heute in Duisburg lebende Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund vereinzelt Lücken in ihrer Schullaufbahn aufweisen. Darüber hinaus gibt es Erkenntnisse darüber, dass es eine große Anzahl unversorgter Kinder (im Elementarbereich) mit erheblichen sprachlichen Defiziten gibt, die mit den bisherigen Projektarbeiten nicht erreicht werden. Die neue Sprachförderung muss deshalb einen alltagsintegrierten Ansatz vorsehen und darf kein Flickenteppich von nicht abgestimmten Förderprojekten sein. Durchgängige Sprachförderung im Elementar- und Schulbereich sollte deshalb zukünftig die Messlatte erfolgreicher Sprachförderangebote darstellen.

Veränderungen in der kommunalen Sprachförderung

Die Sprachförderung beginnt weiterhin bereits in der U3-Betreuung. In der Neuausrichtung werden nun jedoch auch die Grundschulen in Duisburg aktiver eingebunden. Es sollen darüber hinaus weitere Beratungen für Eltern angeboten werden. Die sprachliche Entwicklung der Kinder soll somit stärker in den Elternhäusern Berücksichtigung finden. Daher wird nun die gesamte Familie in die Sprachförderung mit einbezogen. Außerdem sollen weitere interkulturelle Beraterinnen und Berater für zugewanderte Menschen aus Süd-Ost-Europa eingestellt werden. Das neue Konzept startet zum kommenden Kindergarten- und Schuljahr am 01. August 2019 und wird dann sukzessive umgesetzt. Die Ergebnisse sollen laufend auf ihren Erfolg evaluiert und die politischen Gremien regelmäßig über die Erfahrungen informiert werden.

Gemeinsam für eine gelungene Integration

In der Neuausrichtung der kommunalen Sprachförderung, werden die Familien bewusst stärker in den Fokus gerückt. Uns ist wichtig, dass die Familien ihre Kinder in der Sprachförderung unterstützen. Sprache darf nicht nur in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen gelehrt werden. Die Kinder benötigen auch die Unterstützung des Elternhauses. Eine gelungene Integration kann nur stattfinden, wenn der Wille auf beiden Seiten vorhanden ist. Wir sind uns sicher, dass wir mit der Neustrukturierung der kommunalen Sprachfördermittel und den zusätzlich von Land und Bund zur Verfügung gestellten Mitteln, eine gute Sprachförderung in Duisburg haben und damit einen großen Beitrag zur Integration leisten.

Von Ellen Pflug