Aufgrund der Corona-Pandemie ist die angedachte Bürgerbeteiligung für das neue Stadtviertel ohne erheblichen Zeitverlust nicht möglich. Deshalb geht es nun online weiter.

Bisherige Beteiligung

Bereits im letzten Jahr wurden Interviews mit Experten geführt und es fand eine große Kick-off-Veranstaltung mit rund 200 Bürgerinnen und Bürgern in der Mercatorhalle statt. Die gesammelten Ideen sollten in Leitbildwerkstätten zu einzelnen Themenbereichen vertieft werden. Dies ist aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen leider nicht möglich.

Bürger-Onlinebeteiligung

Aus diesem Grund wurde ein neues Konzept zur Beteiligung und Planung erarbeitet. In einem Wettbewerbsverfahren arbeiten Teams aus Stadtplanern und Architekten weiter an der Planung. Die Duisburgerinnen und Duisburger haben die Möglichkeit, sich direkt an dieser Planung zu beteiligen. Über eine Website, die im Juli online geht, können sie sich fortlaufend über den Projektfortschritt informieren und zugleich ihre Ideen und Anregungen einfließen lassen. Vor allem „Jüngere“ sollen gezielt angesprochen werden. So sollen Schulen und Hochschulen besonders beteiligt werden.

Austausch auf Augenhöhe

Der Austausch zwischen den Duisburgerinnen und Duisburger mit ihren alltäglichen Erfahrungen und ihrer gelebten Vielfalt einerseits und den international renommierten Planern und Jurymitgliedern anderseits kann auf diesem Wege auf Augenhöhe stattfinden. Ein vorbildliches Vorgehen, aus dem sich spannende und hoch interessante Ideen und Planungen zeigen werden.

Weitere Schritte

Aus zunächst 15 Konzepten sollen Ende des Jahres sechs ausgewählt werden, die es in die zweite Phase schaffen. Diese sechs sollen online zur Diskussion gestellt werden, z. B. in Form von Videoclips. Die Bürgerinnen und Bürger können dann dazu ihre Verbesserungsvorschläge abgeben. Sollte es die Situation rund um die Corona-Pandemie zulassen, ist auch wieder ein Bürgerdialog als öffentliche Veranstaltung vorgesehen.

Im Sommer 2021 soll der beste Entwurf ausgewählt werden und als Grundlage für das Planungsgebiet und alle weiteren Planungen dienen.

Was soll entstehen?

Schon jetzt ist klar, dass in dem neuen Gebiet eine Mischung aus unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten entstehen soll. Ein Schwerpunkt liegt auf neuen Arbeitsplätzen in den Bereichen Büro und Dienstleistungen, Forschung, urbanen Produktionsstätten, Nahversorgung und Gastronomie. Darüber hinaus sollen Wohnungen in zentraler Lage gebaut werden. Das Gebiet soll umweltfreundlich und klimaschonend sein. Fußgänger und Radfahrer werden entsprechend Vorrang haben. Oberstes Ziel bei der Planung ist, dass die ehemalige Güterbahnhoffläche in das Stadtgeschehen „zurückgeholt“ wird.

Über das neue Planungs- und Beteiligungskonzept soll in der Ratssitzung am 15. Juni 2020 entschieden werden. Es findet unsere volle Zustimmung.

Von Manfred Osenger