Wir wollen, dass die Duisburgerinnen und Duisburger möglichst bequem und unkompliziert mit Bussen und Bahnen durch Duisburg fahren können. Zugleich muss das Angebot bezahlbar sein. Dafür stellen wir im Stadtrat den sogenannten Nahverkehrsplan auf. Diesen wollen wir nun nachbessern und auf längere Sicht auch einen günstigeren Nahverkehr anbieten. Das geht aber nur mit Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Bund.

Warum ein neuer Nahverkehrsplan?

Wir sind dazu verpflichtet, den Nahverkehrsplan regelmäßig zu aktualisieren. Dies ist zuletzt in 2017 fast einstimmig von allen Fraktionen beschlossen und in 2019 wirksam geworden. Grundlage waren dabei die Fahrgastzahlen und der Kostenrahmen. Damit konnten viele Verbesserungen erreicht werden. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) fährt jetzt eine Million Kilometer mehr im Jahr als vorher. Darüber hinaus gibt es mehr Linien und TaxiBusse, bessere Anschlüsse an den Schienenverkehr, mehr Direktverbindungen zwischen einzelnen Stadtteilen und ein ausgebautes Nachtnetz bis in die frühen Morgenstunden. Dadurch wird in vielen Fällen die Fahrtzeit verkürzt und die Fahrgäste müssen deutlich weniger umsteigen. Für viele Duisburgerinnen und Duisburger ist der neue Fahrplan demzufolge eine große Verbesserung.

Warum gibt es Kritik?

Bei jeder Veränderung gibt es allerdings nicht nur Gewinner. Vor allem wenn sich Gewohnheiten für manche Duisburgerinnen und Duisburger ändern. Die Rückmeldungen zum neuen Nahverkehrsplan nehmen wir ernst. Klar ist aber auch, dass Busse, die leer durch die Stadt fahren wirtschaftlich nicht vertretbar sind.

Verbesserungen sollen schnell kommen

Die Bewertung des neuen Nahverkehrsplans wollen wir vorziehen und bereits in der Ratssitzung am 30. Januar 2020 Verbesserungen beauftragen. Dabei spielen vor allem die Rückmeldungen der Duisburgerinnen und Duisburger eine Rolle, aber auch die Erkenntnisse, die die DVG seit dem neuen Fahrplan im Realbetrieb gesammelt hat. So wollen wir möglichst schnell weitere Verbesserungen erreichen.

Nahverkehr als Zukunftsthema

Die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden der DVG ist uns auch deshalb so wichtig, weil wir in Bussen und Bahnen ein vor allem in Zukunft immer wichtiger werdendes Verkehrsmittel sehen. Wenn wir die Umwelt und die Gesundheit der Duisburgerinnen und Duisburger schonen und wenn wir in einer älter werdenden Gesellschaft allen Menschen Teilhabe am städtischen Leben ermöglichen wollen, dann gibt es weniger Autos auf den Straßen und wir müssen mehr Busse und Bahnen anbieten. Die Bestellung moderner Straßenbahnen, das innovative „MyBus“-Konzept“ und ein verbessertes Nachtbus-Angebot sind gute Beispiele, dass es in Duisburg in die richtige Richtung geht. Diesen Weg wollen wir weitergehen.

365-Euro-Jahresticket

Zu einem modernen Nahverkehr gehören neben Komfort, digitalen Angeboten und direkten Verbindungen auch bezahlbare Preise. Aus unserer Sicht muss das Fahren mit Bussen und Bahnen günstiger werden. So unterstützen wir zum Beispiel den Vorschlag der SPD-Bundestagsfraktion, ein 365-Euro-Ticket für das ganze Jahr einzuführen. Damit könnten die Duisburgerinnen und Duisburger für nur einen Euro am Tag mit Bussen und Bahnen fahren. Dafür würden viele das Auto stehen lassen, die Straßen wären weniger verstopft und die Luft weniger verschmutzt. Das wäre ein wichtiger Beitrag für den Schutz des Klimas.

Verkehrswende mit Unterstützung von Land und Bund

Die Stadt Duisburg kann das finanziell nicht alleine stemmen. Dazu bedarf es der Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen und des Bundes. Wir setzen uns dafür ein, dass die Mehrheit im Landtag und Bundestag erkennt, dass die Klimawende nur mit einer Verkehrswende einhergehen kann und entsprechende Finanzmittel dafür zur Verfügung gestellt werden müssen. Was wir im Kleinen in Duisburg machen können, werden wir jetzt aber schnell und konkret umsetzen und verbessern.

Von Herbert Eickmanns