Duisburg wird sich gemeinsam mit den Städten Rostock, Plauen und Erfurt für ein Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) bewerben. Dieses Projekt ist in der Geschichte der Bundesrepublik einzigartig. Die Teilnahme an diesem Projekt hat der für den Duisburger Norden direktgewählte SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir ermöglicht. Erstmalig wird in einem Förderprogramm nicht nur der Bereich Duisburg-Marxloh, sondern auch der Stadtteil Alt-Hamborn berücksichtigt. Auch die Fördersumme in Höhe von 50 Millionen Euro übertrifft alle vorherigen Fördersummen für einzelne Stadtteile. 25 Millionen Euro fließen direkt vom Bund in das Projekt, die restliche Summe soll durch eine Kofinanzierung von Land und Kommune gesichert werden.
Teilhabe und Öffentlichkeitsarbeit – Nur gemeinsam geht’s vorwärts
Das Förderprogramm „Stark im Norden“ sieht eine enge Teilhabe von Bürgerinnen und Bürger vor. Die ersten Ideen für die Investitionen in den beiden Stadtteilen wurden bereits im Herbst 2019 in Form einer sehr gut besuchten Bürgerversammlung vorgestellt. Hier wurden die Vorschläge der Stadtverwaltung einzeln beraten und diskutiert und Anregungen, Kritik und Fragen der anwesenden Bürgerinnen und Bürger aufgenommen. Im nun vorliegenden Förderantrag sind bereits erste Wünsche aus der Veranstaltung miteingeflossen. Während des gesamten Projektzeitraums von sieben Jahren soll die Bürgerschaft fortlaufend in die einzelnen Planungsschritte eingebunden werden. Ziel ist es, den betroffenen Stadtteilen durch die Förderung eine positive Perspektive zu bieten.
Integration und Bildung – Wir investieren in die Zukunft
Uns ist es wichtig, dass das Förderprogramm „Stark im Norden“ den Stadtbezirk Hamborn nachhaltig verändert. Wir wollen in die Zukunft investieren. Aus diesem Grund werden zwölf Millionen Euro in den Ausbau der drei Marxloher Grundschulen gesteckt. Dies soll nicht nur die angespannte Schulraumsituation in Marxloh deutlich verbessern, sondern die Grundschulen auch die räumliche Gegebenheiten bieten, um ihre bisher sehr gelungene Integrationsarbeit zu verstärken und auszubauen. Auch die städtische Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, das Regionalzentrum Nord und das Familienzentrum Julius-Birck-Straße sollen erweitert und umgebaut werden. Der Stadtbezirk Hamborn hat die meisten Kinder und Jugendliche in dieser Stadt. Wir setzen uns dafür ein, dass für alle ein gutes pädagogisches Angebot vorhanden ist. Daher werden 2,14 Millionen Euro dafür verwendet, ein komplett neues und modernes Jugendzentrum für Alt-Hamborn zu bauen.
Soziale, ökologische, ökonomische Stabilisierung – Für lebens- und liebenswerte Stadtteile
Das Leben der Duisburger findet in den Bezirken statt. Daher wird das Förderprogramm auch dazu genutzt, um die Attraktivität der Stadtteilzentren in Marxloh und Alt- Hamborn zu stärken. Hier werden wir vor allem die Kaufleute in den Umsetzungsprozess einbinden. Attraktive Aufenthalts- und Einkaufsmöglichkeiten sollen nicht nur in der Innenstadt vorhanden sein, sondern auch im Bezirk bleiben. Auch die inzwischen bundesweit bekannte „Task Force Problemimmobilien“ wird mit der Förderung weiter unterstützt, um Schrottimmobilien abzureißen und modernen Wohnraum in Hamborn und Marxloh für alle zu schaffen. So wird auch das „alte Gesundheitszentrum“ nun endlich abgerissen. Um das Freizeitangebot für den gesamten Bezirk Hamborn deutlich zu erhöhen, soll mit den finanziellen Mitteln der Friedrich-Park um weitere neue Attraktionen ergänzt werden.
Aufbruch statt Abriss- Zukunft der alten Rhein-Ruhr-Halle
Im Förderprogramm wird sich des problematischen Geländes rund um die alte Rhein-Ruhr- Halle angenommen. Aktuell sieht der Förderantrag einen Abriss der alten Halle vor. Ein alleiniger Abriss, ohne Perspektive und Nachfolgenutzung für das Gelände, ist für ein Kernstück im „Herzen des Bezirkes Hamborn“ jedoch zu wenig. Deshalb hat die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Hamborn ein zukunftsfähiges Konzept gefordert, um das Gebiet zu entwickeln. Auch eine Reaktivierung der alten Halle ist vorstellbar und soll geprüft werden. Der Prüfantrag wurde einstimmig in der Bezirksvertretung Hamborn angenommen.
Von Ellen Pflug